Schilcher, Bernd

Große Würfe – große Sünden

Von der Verwaltungsreform zur Staatsreform und zur Änderung unserer Grundeinstellungen

In: Khol, Andreas ua. (Hg.): Österreichisches Jahrbuch für Politik 2001, Wien-München: Verlag für Geschichte und Politik – Oldenbourg Wissenschaftsverlag 2002, S. 509-525.

 

Ausgehend von der Verwaltungsreform 2001 stellt der Autor Überlegungen zu den Voraussetzungen und Rahmenbedingungen solcher Reformen in Österreich an. Für ihn scheint eine „Staatsreform“ – wie sie auch der Österreich-Konvent dann angepeilt hat – unumgänglich. Als Hürden und Herausforderungen dafür beschreibt er das Verständnis, das Bürger und Politiker von der Verwaltung haben, die fehlende strategische Planung in der Verwaltung sowie die fehlende oder falsche Motivation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Verwaltung. Weiters führt er das österreichische Verständnis von Föderalismus, die zunehmende Bedeutung der Europäischen Union und eine notwendige Reform der Justiz an. Zuletzt geht er auf die Bedeutung der Grundeinstellungen in der Bevölkerung ein und nennt dabei eine fehlende Kultur der Toleranz, fehlender Mut und fehlende Bereitschaft, sich auf Veränderungsprozesse einzulassen.