Forsthoff, Ernst

Lehrbuch des Verwaltungsrechts

Band I, Allgemeiner Teil

10. Auflage, München: C.H. Beck 1973

 

Das Standardlehrbuch des deutschen Verwaltungsrechtslehrers Ernst Forsthoff ist unter dem Gesichtspunkt des im 20. Jahrhundert erfolgten Wandels der Verwaltung von der Eingriffsverwaltung zur leistenden Verwaltung von vornehmlichem Interesse. Forsthoff führt in diesem Rahmen seine Überlegungen fort, die er über 30 Jahre zuvor im Buch „Die Verwaltung als Leistungsträger“ entwickelt hat. Als Zentralbegriff dieses beschriebenen Wandels erkennt Forsthoff die Daseinsvorsorge, unter der er Leistungsverhältnisse versteht, die teils unmittelbar, teils mittelbar von der Verwaltung getragen oder zumindest kontrolliert werden. Die Daseinsvorsorge ist somit ein Leitbegriff, unter dem die Funktionen der leistenden Verwaltung zusammenzufassen sind, deren Zweck die Befriedigung der allgemeinen – und nicht nur der lebensnotwendigen – Bedürfnisse zu sozial angemessenen Bedingungen ist. Daseinsvorsorge ist damit in jeder Hinsicht ein Teil der öffentlichen Verwaltung.